Mit dem Wohnmobil durch Namibia - Fazit unseres 3 Wochen Urlaubs - Tipps und Erfahrungen

Mit dem Wohnmobil durch Namibia 
Fazit unseres 3 Wochen Urlaubs 
Tipps und Erfahrungen

Was für ein Urlaub, was für Erlebnisse, was für eine Erholung. Ich mag ja kein Urlaubs-Ranking unserer bisherigen Reisen aufstellen, dafür waren die alle zu schön. Aber Namibia ist ganz vorne mit dabei. Ich habe übrigens festgestellt, dass diese 3 Wochen WoMo Urlaube irgendwie immer perfekt sind. Aber das ist eine ganz andere Sache.



Unsere Namibia-Tour - im Vergleich die Größe Deutschlands


Wir haben viele tolle Erlebnisse gehabt und können unsere Tour nur empfehlen. Eigentlich haben wir ganz viel richtig gemacht und für den ersten Urlaub in diesem Land ist das eine schöne Erfahrung. Gerne teile ich, was wir besser gemacht haben könnten – wenn ihr das hier mal nachmachen wollt.


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Was wir richtig gemacht haben

  • Camping. Denn Namibia ist ein Camper-Land. Natürlich kann man auch mit dem Auto fahren und in Lodges übernachten. Warum Camping hier besser ist? Mein übliches Argument, nur mit dem Camper kommt man an die schönen Stellen zieht hier nicht so ganz, denn die Lodges liegen hier echt schick. Außer der beste Campingplatz der Welt, das Namib Rand Family Hideout. Schon allein deshalb lohnt sich campen. Aber in der Tat haben wir ja auch eine Mischung gemacht, drei Mal waren wir ja auch auf Lodges. Und da haben wir ein weiteres Camping Argument gefunden: Das Essen. Das kann man allein viel besser machen. Auf den Lodges (selbst den ganz guten) war das alles immer recht einfach – bei uns gab es immer leckeres Fleisch mit Chutneys, Kartoffeln mit griechischen Joghurt, Maiskolben und Karotten – praktisch namibische Crossover Küche. Finanziell ist das  auch deutlich preiswerter
  • Die Tour war eigentlich perfekt für eine erste Namibia-Reise. Ein guter Überblick, nur den Fishriver Canyon haben wir ausgelassen, dafür hatten wir woanders mehr Zeit. Genau 4136 km sind wir gefahren. Die besten Lokationen waren die Kalahari Anib Lodge (perfekter Campingplatz mit allen Annehmlichkeiten der Lodge), Eagles Nest Chalets (traumhaft romantisch), Namib Rand Family Hideout (der beste Campingplatz der Welt in der Einsamkeit der Namib aber ein wenig Luxus), Swakopmund (schöne Stadt) und das Okaukujeo und Dolomite Camp im Etosha.
  • Der Camper war eine tolle Wahl. 4x4 ist hier Pflicht, auch wenn man keine 4x4 Strecken plant. Wir sind zweimal falsch abgebogen und waren nach 5 m im Tiefsand. Der beste Campingplatz der Welt ist überhaupt nur mit 4x4 zu erreichen. Und auch ohne 4x4 Antrieb ist die hohe und robuste Ausführung des Autos schon wichtig. Wir haben in Swakopmund Leute in einem normalen Camper getroffen, die haben sich die Auspuffanlage komplett kaputt gefahren. Üblicherweise sind hier in Namibia 4x4 Fahrzeuge mit Dachzelt in Gebrauch, wir hatten aber einen fast vollständigen Camper. Das Bett haben wir eigentlich immer so gelassen (also nicht zur Sitzecke umgebaut) außer einmal im Regen und einmal im Sandsturm. Wir können ohne etwas auszupacken Kaffee kochen und haben unsere Sachen in Schränken. Wir sind immer noch begeistert über unsere Wahl.
Was würde ich im Nachhinein anders machen? Länger an den besonders schönen Orten bleiben. Namib Rand Family Hideout nur einen Tag zu machen war blöd. 2-3 Tage wären perfekt gewesen, da gibt es auch tolle 4x4 self Guides Drives, tolle Wanderungen durch die Namib und und und. Dafür Sossusvlei weglassen. Der erste Tag am Lake Oanob hätten wir auch weglassen können (gleich zur Kalahari Anib fahren) und statt in Tsumeb nochmal übernachten lieber gleich in den Etosha. Aber das ist auch schon alles.

Ein paar praktische Tipps gefällig? 

  • Ganz wichtig: Fernglas mitnehmen. Ohne Fernglas macht es wenig Spaß im Etosha. 
  • Wärmflasche einpacken. Kein Witz. Es wird kalt, besonders in der südlichen Namib. Und so ohne Heizung ist ne Wärmflasche im Bett ideal. Haben wir mehrmals benutzt
  • Wer gerne auch mal online ist: Direkt bei der Ankunft (entweder im Flughafengebäude oder in jeder Mall) bei mtc eine SIM Karte kaufen und das nötige Guthaben dazu. Die SIM Karte kostet 7 N$ (also 50 cent), ich habe mich für das Datenpaket Ayeh Gig entschieden (1 Woche 1,5 GB für 30 N$ (20 EUR). Speed ist schlecht (üblicherweise nur 2G außer in den Städten), reicht aber üblicherweise grad aus. 
  • Labello und Salz-Nasenspray einpacken. Durch die Höhe (man ist eigentlich immer so auf 1500m, außer an der See natürlich) und die extreme Trockenheit (20% rel Feuchte sind normal) sind die Schleimhäute und die Lippen recht beansprucht
  • Grill oder Grillrost kaufen – gleich am Anfang. Jeder Campingplatz hat zwar einen Grill, die Roste sind aber nicht immer zu gebrauchen. 
  • Hummeldumm als Hörbuch mitnehmen. Es macht Spaß, auf den langen Reisen das Hörbuch zu hören, grad auf den langen Autostrecken. Unsere Tour war sehr ähnlich wie beim Buch, macht dann doppelt Spaß. Wir haben immer die Passage gehört, wo wir grad waren, was haben wir gelacht. 

Apropos Hummeldumm – nach den großen Erfolg des Buches wurden alles Lodges mit EU-Steckern ausgestattet. Ich habe meine Reise Adapter gar nicht gebraucht ;-).

Und noch mal ein Lob an dieses wunderschöne Land. Ich – wie sicher viele andere – hatte ein völlig fasches Bild von diesem Land. Ich hab mir Gedanken über Sicherheit gemacht. Mal ehrlich – in Italien habe ich immer alles aus dem WoMo mitgenommen, was ja auch ne gute Entscheidung war (siehe hier). In Namibia haben wir überhaupt keine Skrupel gehabt, unsere Sachen im WoMo zu lassen. Klar – wir sind nicht in die Armenviertel gefahren und waren entweder im Nirgendwo oder auf bewachten Parkplätzen, aber unsicher – nein. Auch die modernden Einkaufmöglichkeiten haben uns überrascht. Nicht nur in Windhoek sondern in jeder Kleinstadt steht eine Mall mit internationalem Warenangebot (außer Gemüse und Obst). Die Mall in Kietmannshoop hat uns sogar besonders gut gefallen. Auch jede Tankstelle im Nirgendwo hat üblicherweise alles was man braucht. Ausnahme: Die Etosha-Camps. Landschaftlich ist das Land der Kracher – klar. Deswegen sind wir da ja hingefahren. Aber wir nehmen auch ein neues Bild dieses Landes mit. Das ist doch schön.

Und hier noch eine kleine Abhandlung über die Möglichkeiten, dieses Land zu bereisen. Wir haben so viele Urlauber auf unterschiedlichen Touren gesehen, dass es richtig Spaß macht, darüber zu diskutieren, was wohl die beste Möglichkeit ist. Also generell teilt sich das in A) Gruppenreisen und B) Individual. Gruppenreisen gibt es sehr, sehr viele da. Da gibt es das typische Bus/Lodge Programm, üblicherweise mit einem Kleinbus (auch üblicherweise mit Gepäckanhänger), aber auch mit großen Bussen oder Overlandern (4x4 Busse). Da gibt es sicherlich viele preisliche Möglichkeiten, je nach Lodge-Auswahl. Es gibt auch irre viele Gruppen-Campingreisen. Üblicherweise Overlander. Genächtigt wird in Zelten, Gegessen vom Lagerfeuer. Üblicherweise sind 2-3 Helfer dabei. Diese Gruppe war unser Lieblings-Morgen Programm auf dem Zeltplatz zum Zuschauen ;-). Auch bei den Individualreisen gibt es die Trennung in Auto/Lodge und Camping. Autos sind üblicherweise 4x4 Ford Ranger oder Toyota Hilux, Camping ist üblicherweise Toyota mit Dachzelt. Wir mit unserem Nissan-Truck-Camper waren da eher die Ausnahme. Aber auch Auto/Zelt haben wir oft gesehen. Ihr seht, da gibt es bei der Auswahl der Reisemöglichkeiten schon viel zu entscheiden. 

Und hier geht es zur Übersicht

Und zum Schluss noch das Video dazu






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