Mit dem Wohnmobil durch die Toskana - Teil 4


Quarto Giorno –Pisa

Es kommt immer anders und vor allem als man denkt. Wir hätten nicht gedacht, was wir in Pisa alles Ungewöhnliches zu sehen bekommen. Der schiefe Turm (ist wirklich ziemlich schief), die riesengroße Kirche Duomo Santa Maria Assunta (sehr beeindruckend) mit seinen Extragebäuden (das größte Taufbaptisterium der Welt), die tolle Altstadt mit den Arkadenfassaden? Nun, all das haben wir gesehen – ungewöhnlich ist es aber nicht.






Ungewöhnlich war heute die Besichtigung der lokalen Polizeistation- Ufficio Prevenzione Generale e Soccorso Pubblico – Ufficio Denenunce. Also Abteilung Diebstahl. Prevenzione hat aber leider nicht geklappt denn uns haben sie mitten am Tag auf einem großen Parkplatz unseren Pössl aufgebrochen. Da war die Stadtbesichtigung dann vorbei. Aber Glück im Unglück – geklaut haben sie nix. All unser Geld, den Laptop, IPad, Navi, das hatte ich auf dem Rücken im Rucksack. Und den Rest aus dem Wohnmobil wollten sie wohl nicht haben, weder unseren Kindle (die konnten wohl eh nicht lesen), noch unser ganzes Kleingeld für die Duschen (war wohl zu schwer). Blöd sind nur 2 Dinge: Unser kaputtes Seitenfenster und die Tatsache, dass dieses Vorurteil von den klauenden Italienern leider wahr zu sein scheint. Mein Opa hat schon vor 40 Jahren vor diesen Itakern gewarnt, jetzt glaub ich es ihm. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass diese Plastikverschlüsse von WoMo-Fenstern in der Tat keinem Einbruch standhalten. Jetzt haben wir eine Gurtsicherung, das hält besser als vorher. Und danke an meine Jutta, die den ganzen Schlamassel (all unsere Sachen waren aus den Schränken gerissen und auf dem Boden verteilt) wieder aufgeräumt hat, als ich in der Polizeistation die Formalitäten erledigt habe.

Nun sollte sich von solchen Erfahrungen niemand davon abhalten lassen nach Pisa zu fahren. Es ist in der Tat eine beeindruckende Stadt, der Dom hat mehr zu bieten als nur den schiefen Turm und die Altstadt macht echt was her. Klar – all die Amis und Japaner aus Luzern haben wir hier wieder getroffen, aber das war ja auch klar.

Was bei einem Italien Urlaub ja besonders ist – alles ist wirklich sehr alt. Bei Jahresangaben muss man immer fragen, ob vor oder nach Christus Geburt gemeint ist. So ist Pisa ein alter Etruskerort aus dem 6 Jh – vor Christus. Es war damals eine Hafenstadt – heute ist die Küste 10 km entfernt. Ich find sowas beeindruckend. Auch Lucca, wo wir am Morgen losgefahren sind wurde berühmt durch das Treffen von Julius Cäsar, Pompeius und Marcus Licinius Crassus, die hier ihr Triumvirat beschlossen. Und das Alter von Julius Cäsar kennt ja nun auch jeder, das war ja ein bisserl her. Eine solche Reise ist also wirklich sehr geschichtsträchtig. Aber davon erzähl ich ein anderes Mal.

Lucca haben wir übrigens ein drittes Mal besucht. Gestern fiel uns auf, dass der Stadtwall scheinbar die beliebteste Joggingstreckte Italiens ist. Somit mussten wir das auch mal machen und haben dabei auch die Länge der Mauer per GPS überprüft. Genau 4200m. Stimmt.




Nach diesem Schreck in Pisa haben wir uns jetzt an die Küste verzogen und uns erst einmal im Mittelmeer abgekühlt. Wir campen direkt am Meer auf einen Riesen Campingplatz, der netterweise in der Vorsaison nicht nur billiger (halber Preis) sondern auch nicht überfüllt ist. Und der wunderschöne Sonnenuntergang hat uns dann auch wieder in die richtige Urlaubsstimmung versetzt.


https://www.google.de/maps/search/etruria/@43.1811038,10.5409324,577m/data=!3m1!1e3



Kommentare