Mit dem Wohnmobil durch Namibia - Tag 5 - Eagles Nest, Klein-Aus-Vista

Tag 5: Eagles Nest, Klein-Aus-Vista
238 km , 3 Std 10 min


Habe ich euch gestern etwas von Dolerit Brocken erzählt? Nun, just in diesem Moment ist ein riesiger Dolerit-Felsen bei mir im Wohnzimmer. Mittendrin. Ich sitze genau daneben auf einem gemütlichen Sofa. Und auf der anderen Seite brennt ein Kaminfeuer. Wie ich hier auf dem Namibiaurlaub zu einem Wohnzimmer mit Doleritfelsen und Kamin komme erzähle ich gleich. Aber erst einmal müssen wir ja weiter fahren.



Weiter geht es von der Kalahari Richtung Namib. Unser heutiges Ziel. Klein-Aus-Vista. Auf der Reise geht es durch Kietmannshoop, übrigens ein schmuckes Städtchen. Wir machen den üblichen Tankstopp (immer tanken wenn man an einer Tankstelle vorbei kommt) und entdecken ein tolles Einkaufzentrum an Rande der Stadt. Warum wird eigentlich in allen Reiseführern eigentlich immer Mariental als guter Zwischenstopp empfohlen? Der dortige Spar-Markt ist zwar ok, jetzt aber nicht gut sortiert. Hier gibt es eine richtige Mall mit Geldautomat (wichtig, wird viel in bar bezahlt hier) und einen großen Shoprite Markt. Für WoMo Urlaub perfekt, auch weil es viele security-Leute auf dem Parkplatz gibt. Und keine Höhenbeschränkung. Das war zwar auch in Mariental gut, die 3 m Höhenbeschränkung passten und die security war auch da. Trotzdem haben wir uns hier viel wohler gefühlt und einen Haufen Sundowner gekauft, das ist wichtig hier.

Der Weg zu unserer Hütte. 


Nach circa 3 Stunden erreichen wir unsere Lodge „Klein-Aus-Vista“. Diesmal kein Camping. Ich habe den Urlaub so geplant, dass wir hier und da auch mal in einer Lodge übernachten. Und das Highlight des Tages ist genau das, einfach nur unsere Lodge. Also eine Hütte auf der Lodge. Die „Eagles Nest Chalets“ etwa 20 min Sandpiste (4x4 required) entfernt zum Haupthaus. Ist alles etwas größer hier. Der Name „Eagles Nest“ ist Programm,die Hütte liegt 200m hoch an einen Berg geschmiegt. Wir fühlen uns grad wie die Adler, hoch über der namibischen Steppe, im Hintergrund ein paar Berge. Wir wohnen im Chalet „The Rock“ was ebenfalls Programm ist. Das Haus ist nämlich um einen riesigen Felsen gebaut, der Felsen ist damit logischerweise auch im Haus das Dekoobjekt Nummer Eins. Der totale Wahnsinn. Man fühlt sich wie draußen, obwohl man ja drinnen ist. Alles rustikal aber total luxuriös, der Tisch war gedeckt, der Weißwein steht im Kühlschrank, der Rotwein steht dekorativ in einem Baumstumpf mit Löchern, der mitten im Wohnzimmer steht. Die Wände sind aus Felsen, das Dach aus Holzstöcken. Das ist alles so irre hier, das wir geweint haben, als wir ankamen. Das Bett im afrikanischen Stil aus Naturholz (also Baumstämme), die Bettvorleger aus Leder, die Zimmer so irre stimmig eingerichtet, das kann man nicht besser machen. Und dazu eine Holzterrasse mitten auf den Felsen gebaut, hoch über der Ebene mit einem gigantischen Ausblick auf den Sonnenuntergang. Wir entscheiden und kurzfristig das ganze Aktivprogramm hier (Wandern, Wildpferde besichtigen) komplett ausfallen zu lassen und unsere Hütte zu genießen. 

Der Name Ist Programm - The Rock

Von der anderen Seite ist die Hütte kaum zu erkennen

perfekt in den Fels integriert


Der Sonnenuntergang hier ist unbeschreiblich. Unsere Hütte, ca 200m hoch am Berg gelegen mit dem Blick in die Steppe unter uns. Die Wildpferde traben am Horizont umher und die Sonne versinkt in einem tiefen Orange hinter den Bergen. Um uns herum ist nichts als Natur und die Stille ist so faszinierend wie ungewohnt. Glaubt mir, wie gut, dass wir mehrere Sundowner dabei haben. Heute gibt es Gin-Grape-Tonic. Die rote Farbe passt zur untergehenden Sonne. Ein Traum den ich nie vergessen werde.


Unsere Terrasse


Auch das Abendessen war etwas sehr Besonderes. Wir hätten in der Lodge essen können, wollten aber keine 20 min Auto fahren (eine Richtung) und erst Recht nicht nachts über die Sandpiste zurück. Also bekommen wir unser Abendbrot verpackt mit, zum selber grillen, in einem Picknickkorb. Ist das nicht irre? Das volle Programm, also den Salat in einem Schraubglas, das Oryx-Steak und die Oryx-Wurst frisch geschnitten und gewürzt, dazu Beilagen und Kuchen und Maracuja zum Nachtisch. Ist das nicht eine geniale Idee? Einen Sack Feuerholz gibt es auch dazu und so brennt unser Grill draußen kurz nach Sonnenuntergang und auf dem Kameldornbaumholz braten wir unser Oryx, das wieder mal so genial schmeckt, dass wir nicht wissen, ob wir mal was anderes probieren. Dazu einen Wein aus der hiesigen Hausbar – das kann man nicht besser machen. 

Und am Morgen Kaffee am Kamin


Das Frühstück haben wir übrigens auch mitbekommen, fertig angerichtet auf einem Teller und mit Folie abgedeckt. Das gibt es jetzt gleichvor dem Kamin, der auch schon brennt. Hier ist es nämlich recht frisch in der Nacht, das Kaminholz inclusive Anzünder war im Kamin aber schon vorbereitet, man musste nur noch ein Streichholz reinstecken. Das ist wirklich alles so wunderschön, romantisch und atemberaubend hier, dass wir eigentlich gar nicht mehr weg wollen. Müssen wir aber natürlich leider doch. Nach dem Frühstück.

Und hier noch ein paar Ausblicke

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