Mit dem Wohnmobil durch Namibia - Tag 17 und 18: Etosha Nationalpark – Camp Halali – Camp Okaukuejo


Tag 17 und 18: Etosha Nationalpark – Camp Halali – Camp Okaukuejo
Mit den ultimativen Etosha Tipps (ganz unten)
Jeweils ca 60 km, jeweils 3 Stunden Pirschfahrt




So ein Safaritag läuft ja immer recht ähnlich ab – und das nicht nur bei uns. Um 5:30 sind die Waschhäuser des Camps belegt, dann ist allgemeines Aufstehen angesagt. Das liegt daran, dass um 6:30 die Sonne auf geht. Aber der Grund der frühen Aktivität liegt nicht an den doch sehr spektakulären Sonnenaufgängen sondern an den Gate-Zeiten. Denn hier im Nationalpark werden alle Nicht-Wildtiere (also wir) nachts eingesperrt. Und ab Sonnenaufgang dürfen alle wieder raus. Und da man am Morgen am besten wilden Tiere beobachten kann, wenn es noch nicht so heiß ist und die Katzen auch nur in der Früh unterwegs sind heißt es für alle: Abfahrt. Wir genießen morgens noch unseren Kaffee und schauen „Overlander-Kino“. Das sind die Touren mit den 4x4-Bussen (Overlander) und Zelten und da ist morgens richtig was los. Fast wie wilde Tiere gucken. Oder wir nehmen unseren Kaffee und genießen den Sonnenaufgang am Wasserloch des Camps. In Halali buchen wir einen „Morning-Drive“, dann geht es sogar schon um 6 Uhr los. Vorteil: Man ist noch früher draußen und kann im frühen Sonnenaufgang die Tiere beobachten. Das hat sich gelohnt. Wir sehen eine Hyäne mit Baby und ehrlich, als Babys sehen sogar Hyänen schön aus. Wir kriegen Wüstenfüchse zu Gesicht und auch 10 Löwen. Einen ganz alleine und eine Gruppe mit 9. 7 Mädels, der Chef und ein kleines Baby. Das war der Wahnsinn. Allerdings lag das nicht am frühen Morgen, unser Guide wusste, wo die zu finden waren. Denn gestern haben die hier eine Giraffe erledigt und die Löwen brauchen 2 Tage um die Giraffe zu verspeisen. Die sind auch alle ziemlich satt gegessen und liegen schlafend am Straßenrand. Sieht man ja auch nicht alle Tage. Der einzige Vorteil des Morning Drive: Als wir mittags wieder da vorbei kommen ist großer Verkehrstau, also wirklich groß. Das letzte Mal habe ich sowas in Paris beim Metro-Streik erlebt. Wir mussten mit unserem 4x4 durch die Walachei fahren, sonst wären wir nie weiter gekommen.

Die Löwenmädels fressen an der Giraffe

Ein Löwenbaby beim schlafen, süß, oder?

Stau an der Löwenstelle

Also – nach dem Aufstehen (oder dem Drive) geht es los für uns zum nächsten Camp. Das machen wir im Zickzack, also immer die Wasserlöscher abfahren und nachschauen. Da treffen wir dann alles was hier so rumläuft, nur einen Leoparden haben wir noch nicht gesehen. Riesige Zebraherden und alle Antilopen, die man sich so vorstellen kann (der Größe nach: Elent, Kudu. Gnu, Oryx, Kuhantilope, Impala, Springbock und Dikdik). Irre viele Giraffen und Strauße laufen hier rum, die trifft man überall. Nashörner sind schon seltener, 8 Stück haben wir bisher gesehen. Und Löwen sehen wir hier deutlich mehr als gedacht, aber das habe ich oben ja schon geschrieben.

Wieder mal ein einsamer Löwe

Auch viele Vögel sehen wir - hier eine Trappe
Oder einen Habicht

Ein recht seltenses Spitzmaulnashorn läuft uns über den Weg

Viele Antilopen und Zebras

Ein Kudu

Oryx am Wasserloch
 Mittags machen wir es den Tieren nach und dösen selber ein wenig (oder schreiben Geschichten wie diese hier). Und abends geht es dann wieder raus in den Park bis die Tore schließen. Um diese Zeit treffen wir an den Wasserlöchern viele Elefanten, die ihren abendlichen Sundowner zu sich nehmen. Wahnsinn. Abends im Camp geht es zu unserem Sundowner ans Wasserloch, das alle Camps haben. Nachts sogar beleuchtet. Auch hier bekommen wir viel geboten, in Okaukuejo sind abends 5 Nashörner und dann kommen auch noch 12 Giraffen dazu in das orange Licht der bereits untergegangenen Sonne. 

Und immer wieder Elefanten

Auch die ganz, ganz Kleinen
Danach gibt es Lagerfeuer und Grill und dann nochmal ein letzter Check am Wasserloch und vor 10 sind hier alle im Bett. Es ist wirklich sehr still auf einem Campingplatz hier. Bis zum nächsten Morgen. 
Abends am  Wasserloch - Nashörner mit ganz vielen Giraffem

Die Camps sind allesamt ok, auch die Campingplätze. Wir haben schon besser gecampt hier in Namibia, aber hier geht es ja nicht um einen schicken Campingplatz, wir sind ja nur zum Schlafen hier. Das einzige, was ich zu bemängeln habe ich die schlechte Versorgung. In den Reiseführern steht, dass man hier alles nötige bekommt. Stimmt aber nicht. Fleisch war alle oder sehr eklig, Brot war oft ausverkauft oder wir mussten lange warten. Also was zum Essen mitbringen. Oder wie wir Reste essen. War aber auch lecker.

Noch ein paar Fragen haben mich erreicht. Kommen Tiere ans Auto? Nein, die sind weder neugierig noch interessieren die sich für Autos. Andersherum ist schwieriger, denn wir kommen den Tieren halt oft in die Quere. Die Zebras lass ich immer passieren (ich nenn das Zebrastreifen), Antilopen hauen meist ab, bei Elefanten und besonders bei Nashörnen ist etwas Vorsicht angesagt. Aber man kann die Trampelpfade gut erkenn und da stellen wir uns nicht hin. Wenn diese Tiere dann doch einige Meter von uns entfernt vorüber ziehen wird es schon interessant, aber wie gesagt, die Tiere interessiert das eigentlich überhaupt nicht


Und zum Schluss die ultimativen Etosha-Tipps. Davon gibt es lediglich zwei: 1) Die Karte kaufen (gibt es in jedem Shop), da sind alle Wege und Wasserlöcher drauf und die Tierbilder für die Bestimmung, wir wollen ja wissen was uns da begegnet. 2) In den Westen des Parks fahren. Dazu morgen mehr. 3) Die restlichen Tipps sind meiner Meinung nach Unsinn. Die Liste der besten Wasserlöcher? Jeder Reiseführer hat andere „beste“ Wasserstellen und die besten Tierszenen erleben wir an ganz anderen Stellen. Mal ehrlich, es ist einfach Glück und Zufall. Wir haben Leute vom der Wasserstelle wegfahren sehen, als kurz danach eine Elefantenherde ankam. Als wir an ein Wasserloch kamen werden wir gefragt, ob wir denn den Leoparden gesehen haben, der hier gerade weggelaufen ist. Nein, leider nicht. Alles Zufall und das ist auch gut so. Auch die so wichtigen Bücher, in die die Tierbeobachtungen eingetragen werden sind Quatsch. Viel zu ungenau. „2 Löwen an der Straße“ oder „Nashorn in der Nähe von Halali“ machen wenig Sinn. Also macht euch keinen Kopf, besucht morgens und abends die Wasserlöcher und ihr werdet die Natur erleben.


Weiter zum nächsten Teil

Kommentare