Mit dem Wohnmobil durch Namibia - Tag 16: Etosha Nationalpark (Tag1) – Camp Namutoni


Tag 16: Etosha Nationalpark (Tag1) – Camp Namutoni
108 km, 1h 40 min


Wir passieren das Lindquist Gate vom Etosha Nationalpark und der Urlaub ändert sich schlagartig. Von Landschlaft- Wander – Entdecken geht es in den Safari-Modus. Ab nun heißt es für uns: Jagen. Also mit meiner Pentax MKII und meiner neunen Sony Handycam aus Swakopmund. Oder einfach nur fasziniert dieser gigantischen Tierwelt zusehen, die man sonst nur aus dem Zoo oder aus Film-Dokus kennt. Und gleich am ersten Tag haben wir Dinge erlebt, die einfach unglaublich und für uns unfassbar, einfach atemberaubend sind.

Der Park ist 22.000 Quadratkilometer groß und damit der zweitgrößte Nationalpark Afrikas. Er ist damit größer als unser Heimatland Schleswig Holstein. Schon groß. Früher einmal war er 4x so groß, musste wegen Gebietsansprüchen der Siedler und Einheimischen immer wieder verkleinert werden. Trotzdem hat es geholfen. Anfang des vorigen Jahrhunderts waren Elefanten und viel Antilopenarten fast ausgestorben. Das Jagdverbot hat also viel geholfen. Zum Schutz der Tiere wurde der Park eingezäunt, was aus einem Nationalpark keinesfalls einen Serengeti Park macht. Denn wir merken schnell – hier ist Wildnis. Fressen und gefressen werden. Aus dem Auto aussteigen ist hier verboten und auch keine gute Idee. Mensch in Auto ist unwichtiger großer Gegenstand, Mensch außerhalb von Auto ist Futter. Und ja, all die Tiere könnt ihr bei National Geographic besser sehen, wahrscheinlich sogar viel beeindruckendere Szenen. Aber was wir hier live erleben berührt uns so tief, das es nicht in Worte zu fassen ist. Unser erster Elefantenbulle, der einen kompletten Baum zerlegt hat, nur um an die feinen Äste oben zu gelangen hat uns mit Ehrfurcht vor der Kraft kaum 10 m neben uns erfasst. 3 Geparden, im Schatten eines Baumes vielleicht 200m entfernt liegend haben uns so sprachlos werden lassen. Dabei haben wir vor kaum 2 Wochen 2 Geparden gefüttert, aber in der Wildnis fühlt sich das alles irgendwie unglaublich und atemberaubend an, wobei atemberaubend hier wörtlich zu nehmen ist.


Ein Elefant zerlegt einen Baum

3 Geparden beäugen uns

An unserem ersten Wasserloch spielten grad Elefanten – wir haben uns umarmt vor Freude. Ein ganz kleines Baby machte Faxen unter Wasser und strampelte mit den Füßen, sichtlich erfreut. Die Großen haben sich geduscht und gegenseitig bespritzt und es sah aus wie eine große Party. Allein das war schon das Erlebnis des Tages. Doch als die Gruppe den Abmarsch ankündigte kam sofort die nächste Gruppe Elefanten, die schon im Busch wartete. Sie waren wohl keine 500m entfernt, gesehen haben wir graue Elefanten in grauen Büschen allerding nicht. Die nächste Gruppe war nur zum trinken da, auch mit 2 Babies, die irgendwelche Faxen gemacht haben. Und als auch diese Herde nach 5 min im Busch verschwunden war kamen 7 Giraffen, eine Herde Kudus und Impalas. Es scheint an Wasserlöchern übrigens eine gewisse Reihenfolge zu geben. Ich frage mich immer noch, ob da irgendwo ein Automat zum Nummer ziehen ist. Aber plötzlich, ganz plötzlich rennen alle Tiere so schnell weg, dass wir es kaum fassen können. Kaum 3 Sekunden dauert es, bis alle komplett verschwunden sind. Und natürlich kommen jetzt die Könige. 3 halbstarke Löwenmännchen mischen das Wasserloch auf, spielen ein wenig mit Stöckchen und fläzen sich dann gemütlich an den Rand. Wasserstelle geschlossen. Na fast. Denn Elefanten trauen sich weiterhin – aber mit gegenseitigem Respekt. Ein großer Bulle kommt zum Wasserloch und trinkt – die Löwen machen einen Satz nach hinten, verziehen tun sie sich aber nicht. Sie stellen sich in Angriffsformation im Dreieck um den Elefantenbullen. Dem ist das zu blöd, er rennt auf einen der Löwen laut trompetend und ohrenschlagend zu, da rennt selbst der Löwe weg. Puh, ich kann euch sagen, das war ein Schauspiel was wir nie vergessen werden. Die Löwen haben sich dadurch aber nicht verscheuchen lassen, kommen wieder, der Elefant macht wieder tratra. Zum Schluss gibt der Klügere auf, das war der Elefant. Die Löwen legen sich wieder neben das Wasserloch und sorgen damit für einen großen Autostau.

Ein Elefantenbaby spielt im Wasser



Nach den Elefanten wird es voll - Giraffen und Kudus

Er macht der Wasserparty ein Ende

Jetzt sind die Lösen dran

Aber nicht nur diese Geschichte, auch viele kleine und tolle Erlebnisse lassen den Tag zu einem ganz Besonderen machen. Wir fahren durch eine Herde mit bestimmt 200 Springböcken und auch eine große Zebraherde finden wir einfach traumhaft schön. In der Ferne zieht ein Nashorn seine Bahn und in der Salzpfanne steht eine Herde Strauße und lässt sich den Wind um die Federn wehen. Das ist alles so unglaublich hier. Und das war grad der erste Tag. Wir haben noch 4 weitere, freuen uns auf die kommenden Tage und genießen diesen doch sehr, sehr abwechslungsreichen Urlaub.

Zebras sehen ja immer schick aus

Ein Nashorn zieht seinen Weg


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